Zwei gesunde Kinder und ein Enkelkind – obwohl der Hausarzt damals vom Kinderkriegen abriet

Meine Diagnose Typ-1-Diabetes erhielt ich im Mai 1987. Ich war gerade mit meinem Freund – heute mein Ehemann – in die erste gemeinsame Wohnung gezogen. Mein damaliger Hausarzt sagte mir, dass Typ-1-Diabetes eine schwerwiegende Erkrankung sei. Als ich ihn fragte, ob ich denn Kinder bekommen dürfe, riet er mir ausdrücklich davon ab. Glücklicherweise wurde ich zur Ersteinstellung in die Düsseldorfer Uniklinik zu dem renommierten Diabetologen Prof. Michael Berger überwiesen. Dort gab es eine gute Schulung und die ersten modernen Insulinpens. Kurz- und langwirkendes Insulin musste ich allerdings noch in Spritzen vermischen.

Entgegen der Prognose meines damaligen Hausarztes bekam ich zwei gesunde Kinder und habe inzwischen auch eine wunderbare Enkeltochter. Mein Diabetologe bestätigt mir, dass ich eine gute Diabetes-Einstellung habe und keine Spätschäden aufweise. Seit Januar 2017 benutze ich ein CGM. Auch eine Insulinpumpe habe ich zur Probe getragen, allerdings konnte sich mein Körper nicht mit den Kathetern anfreunden. Bis heute belastet es mich, wie viel ständige Aufmerksamkeit und Disziplin meine Diabetestherapie erfordert. Doch ich bin froh und stolz, dass ich auch mit meinem Diabetes meinem Beruf nachgehen und ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Manchmal träume ich davon, dass wir Typ-1-Diabetiker eines Tages durch Gentechnik geheilt werden können. Vielleicht bleibt es ja auch kein Traum – es gibt ja sehr viel Innovatives in diesem Bereich.